Voll im Leben - Die Geschichte der Gruppe "Die Schäfer" 2001; Teil 2/2

Voll im Leben

Am Ende der Brettener Schäfer-Jugendspiele zog die ganze Horde lärmend zurück in ihre Hotels, Zunftherberge genannt, und machte gewaltig ein Faß auf…

So wie Landes- und Ortskundige zu berichten wissen, hat sich daran bis heute wenig geändert. Das "Schäferlager" am alljährlichen ›Peter-und-Paul-Fest ist Anziehungspunkt für viele Einheimische und Auswärtige, Seh-Leute und Trinkfreudige - Und aus diesem Lager heraus bildete sich in grauer Vorzeit, etwa 12 Jahre zurück, die Musikgruppe Die Schäfer.

"Ich lebe gern in diesem Land" war das erste Bekenntnis der Barfüßler aus Bretten, mit dem sie weit über die heimatlichen Grenzen hinaus bekannt wurden, sogar Hitparaden am laufenden Band gewannen. Gekrönt wurde der Einstand allerdings 1992 mit einer "Goldenen Stimmgabel" (in der Kategorie "Volkstümliche Musik"). Dann wurde mal Heidschnucken in die Augen geguckt, mal gefragt, wo nun eigentlich der Himmel sei (special guest: die kleine Pia — Platzierungen regnete es nur so). Man folgte, wie weiland die drei Könige, einem "Goldenen Stern", wieder angeführt von Pia, oder tagte im "alten Dorfkrug", fühlte sich wie "ein Zigeunerkind" oder (siehe die ›Historie) ließ es richtig krachen, "wenn ein Schäfer barfuß tanzt". "Komm, wir ziehen los", war das Motto zum heran nahenden neuen Jahrtausend. Die Reduktion auf das Wesentliche folgte: "Miteinander" hieß es und: "Du paßt genau in meine Träume". Damit war man "Voll im Leben", das die Lieder schreibt; voll im neuen Jahrtausend, das Die Schäfer mit Energie und vielen neuen Ideen, vor allen Dingen aber mit einem herausragenden neuen Album angehen.

›"Voll im Leben" ist wieder einmal ein ausgezeichnetes Beispiel für die Vitalität der Gruppe Die Schäfer, die sich nie auf einen Stil oder einen Sound festgelegt hat, sondern munter aus dem reichhaltigen Reservoir der Tradition und der Gegenwart schöpft, um daraus dann letztendlich einen prickelnden Cocktail kurzweiliger Unterhaltungsmusik zu zaubern. Man darf hier natürlich nicht verschweigen, zehn Jahre als "Schattenmann" sind genug, daß für den komplexen Schäfer-Sound Olaf Malolepski, im Hauptberuf 33% "Die Flippers", als Hauptlieferant gemein gefährlich guter Ohrwürmer und als Buddha der Regler und Knöpfe verantwortlich zeichnet. Man nennt ihn übrigens auch in der ihn umgebenden Jüngerschar ehrfurchtsvoll "das Ohr".

Und ein bißchen genauer hinein hören in "Voll im Leben" ist angeraten. Denn das Produktions-Team hat zusammen mit der Gruppe, man hört es genau, ein Album geschaffen, das vor Lebensfreude und Spaß am Musizieren, am Präsentieren und Interpretieren sprüht, auch wenn zuweilen der verhaltene Kammerton die Oberhand gewonnen hat. Ein Genuss ohne Reue!

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